Wir sind dann mal weg …

2016-02-04 12.48.42Eine kleine Pause.
Mein Zucker zwingt mich dazu.
Seit ich meinen Sensor habe, weiß ich, was falsch läuft. Das Ding ist ein Traum. Damit krieg ich das Chaos in den Griff.

Na ja – nach Nepal. Auf der Reise wird es sicherlich ein bisschen chaotisch bleiben. Aber eine Hilfe wird das Ding auf jeden Fall sein.
Ich hab genug Traubenzucker eingepackt, um mich komplett davon zu ernähren.
Die Hälfte ist im Koffer, die andere Hälfte im Handgepäck.
Genauso mach ich es auch mit dem restlichen Diabetes-Zubehör: Im Koffer und im Handgepäck so viel davon, dass es nicht schlimm ist, wenn mein Gepäck die Reiseroute ändert.
Oder das Handgepäck den Besitzer wechelt.

Kinderaugenleuchten im Reisegepäck

Erstmal einen Kaffee trinken.
Ich hab heute morgen die Koffer und Rucksäcke dreimal ein- und ausgepackt. Ich glaube, jetzt hab ich es soweit sortiert. Alles, was Kinderaugen zum Leuchten bringt und die Dinge, die am nötigsten gebraucht werden, sind im Reisegepäck. Der Rest ist im Postpaket. Wir machen die Pakete heute noch fertig. Gabi Nill, die Vorsitzende des Vereins Nepali Rotzchen, mit der wir die Patenkinder und ihre Familien besuchen, schätzt, dass die Pakete dann noch ankommen, während wir da sind.

Geld von den BNI-Kollegen für direkte Hilfe vor Ort

Langsam werde ich ruhiger.
Reisefieber, Vorfreude.
Gestern gab es für Tim und mich die letzte Impfung.
Ich bin ein bisschen erkältet, aber das stört nicht weiter. Eigentlich überhaupt nicht. Es kratzt ein bisschen im Hals. Ich denke, spätestens in Nepal wird es weg sein.

Der Tag gestern war von Anfang an besonders.
Weiberfasnacht, Schmotziger Doschtig – der Tag vor der Abreise.
Beim Unternehmernetzwerk, dem Business-Frühstück, beim BNI, dessen Mitglied ich bin, war auch Fasnet. Und ein bisschen Reisefieber.
Meine Kollegen hatten Taschen voller Stofftiere, Kinderkleidung, Puppen für die Nepali-Kinder mitgebracht. Heiko Manns erklärte spontan, seine Firma würde das Porto für die Dinge übernehmen, die nichts ins Reisegepäck passten.
Nscho Tschi (Christine Biswenger war in das Kostüm des Indianermädchens geschlüpft) klaute Robine Hoodine aus dem Schmerzwood-Forest (Dagmar Langeneck, Heilpraktikerin) den Hut und lies ihn beim Frühstück herumgehen.
Dabei kamen schließlich 400 Euro für die Kinder in Nepal zusammen.

„Gib es denen, die es am nötigsten brauchen“

Als ich Gabi die Bilder von unserem Frühstück schicken wollte, kam sie durch die Tür.
„Nimm das Geld in bar mit“, sagte sie. „Wir gehen in die Familien. Du wirst sehen, wer es am nötigsten gebrauchen kann. Gib denen direkt, was du denkst.“
Und während wir Kaffee tranken und die letzten Vorbereitungen besprachen, kam einer nach dem anderen zur Ladentür herein und brachte Spielzeug und Jäckchen, Decken, Luftballons, Baseball-Caps, Kerzen und wünschte uns eine gute Reise.
Mein BNI-Kollege aus dem Nachbar-Chapter, Gernot Großmann, Firma Sonalis, drückte mir noch mal 100 Euro für die Kinder in die Hand.

Es ist gepackt

Jetzt ist es gepackt.
Ich packe meinen Koffer und nehme mit …
Geschenke und Klopapier,
Schafsäcke und Feuchttücher.
Warme Unterwäsche und kurzärmlige T-Shirts
Desinfektionsmittel
Im Handgepäck ist das Notebook, damit ich schreiben kann,
das iPad, damit ich lesen kann.
Mein kleiner Fotoapparat für immer und überall.
Ein Solarladegerät, das man auf den Rucksack schnallen kann.
In Nepal gebe es zwar Strom, aber nicht immer, sagt Gabi Nill.
Ich habe meine Reisekasse und das Geld für die Familien der Kinder.
Was übrig bleibt, soll Pema dort verteilen. Pema organisiert die Hilfsorganisationen direkt in Kathmandu und weiß genau, wer was am nötigsten braucht.

… wir sind dann mal weg.

Um 15 Uhr werden Tim und ich von Gabis Tochter abgeholt.
Wir fahren zunächst in ihre Firma. Dort packen wir noch mal um.
Wir fliegen zu sechst. Das bedeutet, jeder darf 25 Kilo Gepäck mitnehmen. Bis auf einen von uns, der darf 30 Kilo mitnehmen, weil er den Flug später gebucht hat.
(Ist das Logik oder kann das weg?)
Insgesamt können wir also 155 Kilo Gepäck mitnehmen.
Und wir werden unsere Hilfsgüter so verteilen, dass wir die ganzen 155 Kilo nutzen können.

Und dann?
Auf zum Flughafen …

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