Katmandu für Nepali und Touristen

nepal0087Die Sonne verreibt den Smog und gibt den Blick auf die Berge frei. Ein bisschen jedenfalls.

Ich sitze in meinem Zimmer, schaue auf Katmandu. Im Hintergrund ist der Himalaya. Von hieraus sieht der kleine Berg links mit dem Affenkloster, auf den wir heute gehen wollen, fast aus wie die Achalm. Jedenfalls die Größe passt in etwa.

Das Frühstück heute Morgen im Hotel war gigantisch. Kuchen, Schokocroissant, Toast, Omelette mit Gemüse. Was wir nicht aufessen, bekommen die, die sonst nichts zu essen hätten.

Manchmal werden in Katmandu Teller mit Opfergaben vor die Tür gestellt. Die Teller sind aus Blättern. Darauf werden kleine Dinge gelegt. Blumen, Gemüse, Speisen. Das Beste für die Götter.

Gebete für Blumen und Pflanzen, Mensch und Tier

Manche Menschen haben einfach nichts. Sie leben draußen, schlafen draußen. Nachts ist es ganz schön frisch. Es gibt überall Tempel, kleine Tempel, größere, manchmal schlafen auch dort die Menschen. Es brennen Kerzen. Morgen ist das tibetische Neujahr. Die anderen Religionen feiern mit. Weil Feiern einfach schön ist. Dafür werden neue Gebetsfahnen zwischen den Häusern aufgehängt. Das sind dreieckige Tücher, die ein bisschen aussehen wie unsere Fasnetstücher, die auch in unserer Straße hängen. Es gibt sie in den vier Farben für Erde, Luft, Wasser und Himmel. Wenn die Fähnchen im Wind flattern, werden die Gebete dort hingetragen, wo so sie gebraucht werden. Gebete für Blumen und Pflanzen, Tier und Mensch, die Felder.

Gereinigtes Wasser und Vitamine in der Sonne

Heute hingen auch auf den Waschplätzen alle Tücher und Sachen zum Trocknen auf der Leine.
Wasser gibt es ja, nur ist es eben zumindest für uns nicht trinkbar. Das Immunsystem der Nepali scheint damit weitestgehend fertig zu werden. Sie haben kleine Fässer mit Steinen, in die sie das Wasser füllen und dann schütteln. So soll das Wasser gereinigt werden. Pema hat in ihrem Hotel auf dem Dach eine Anlage zur Wasseraufbereitung.

Beim Blick aus dem Fenster habe ich heute zwei Frauen auf ihrer Terrasse mit ihren Babies gesehen. Sie hatten die kleinen Kinder ausgezogen, sie lagen auf dem Bauch. Die Frauen streichelten die Babies ausgiebig. Das machen sie, damit die Sonne dazu beiträgt, dass ihre Kinder genügend Vitamine bekommen.

Das Hupen ist friedlich

Der Weg, den wir heute durch die Stadt gegangen sind, war mir schon ein bisschen vertraut. Und auch das Hupen der Autos, Roller und Moppeds stört mich nicht mehr. Es ist ein freundliches Hupen, das einfach nur aufmerksam macht. „Pass auf, ich komme.“ Es ist nicht aggressiv wie wir es bei uns kennen.

Tücher und Gewürze

Wir haben Tücher gekauft und Gewürze. Pema hat uns zu den Händlern geführt, bei denen sie selbst einkauft. Es ist das nepalesische Katmandu. Touristen gibt es hier nicht viele. Bettler sind hier kaum. Arme Leute ja. Man sieht es ihnen an. Sie sitzen am Straßenrand und verkaufen Erdnüsse oder andere kleine Dinge. Geld wird ihnen nicht zugesteckt. Man setzt sich dazu, guckt sich an, was sie anzubieten haben, tut so, als würde man es kaufen wollen und lässt das Geld dann einfach da.

Von einem fliegenden Händler habe ich eine Flöte gekauft. Pema hat gehandelt. Er hat sie für 3000 Rupien (etwa 30 Euro) angeboten. Pema hat sie schließlich für 1000 Rupien bekommen. Immer wieder zwischendurch hat sie geschimpft und so getan, als würde sie weggehen. Es war ein schönes Schauspiel. Leider hab ich sie nicht verstanden. Aber die Körpersprache, die Mimik war einfach schon wunderbar.

Katmandu für Touristen

Pema hat uns auch durch das touristische Katmandu geführt. Hier gibt es alles, was es bei uns auch gibt. Nur mehr und bunter. Es gibt Restaurants, einen deutschen Bäcker, Tapas-Bars, Bistros, Hotels und eine Pizzeria, Nepal-Andenken und Souvenirs. Einen Buddha und eine Klangschale bringe ich auch noch mit. Aber die kaufen wir auf dem Markt.

Vorhin beim Essen – mittags gab es Suppe und Salat – haben wir uns über die Himalaya-Trecking-Touren im Mount Everest-Gebiet unterhalten. Mit rund 30000 Euro Kosten muss man rechnen, wenn man zu einer solchen Expedition aufbricht.

Wir werden fliegen

Wir jedenfalls kümmern uns nun erstmal um unser Gepäck. Denn dort sind die ganzen Geschenke drin. Es war eine gute Idee, mir so viele warme Mäntel und Jacken, Feecies und Hosen für Groß und Klein mitzugeben. Sobald die Sachen hier sind, fliegen wir ins Everest-Gebiet in die Sherpa-Dörfer. Genau da werden sie gebraucht.
Ich bin gespannt auf den Flug. Natürlich hab ich Schiss. Aber das werde ich aushalten. Wir fliegen direkt durchs Himalaya-Gebirge. Es soll beeindruckend sein.

Jetzt jedenfalls gehen wir nun erstmal auf den „Affenberg“ zu einem buddhistischen Kloster.

(für eine größere Ansicht bitte auf die Bilder klicken)

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