Ein kleiner Rückblick in der Adventszeit

Liebe Pateneltern, liebe Freunde,

inzwischen ist unser medizinisches Team wieder gesund aus Nepal heimgekehrt. Ich habe Ihnen eine kleine Bildercollage zusammengestellt.

Sie können die Projektreise auch auf der Homepage der Mediziner genau nachlesen:

http://nepali-rotznaeschenmed.de/Aktuelles/

Auch konnte zwei Patenjungen medizinisch geholfen werden. Unser herzkranker Patenjunge aus den Bergen musste akut am Arm operiert werden. Bei einem anderen Patenjungen, ein Nachbarsjunge von Pema, wurden Operationen an beiden Ohren notwendig, ansonsten drohte Taubheit. Wie gut, dass genau zu dieser Zeit unser Ärzteteam in Nepal vor Ort war und die Diagnosen und Unterlagen begutachten konnte und auch die nötigen Gelder für die Operationen bereitstellte, sodass Pema alles dafür in die Wege leiten konnte.

Der Arm ist inzwischen verheilt und das rechte der beiden Ohren ist erfolgreich operiert. Das linke Ohr wird in einigen Wochen operiert werden können. Wir sind alle glücklich über diesen vorbehaltlich guten Ausgang.

Weil wir in der Adventszeit sind, möchte ich noch von einem schönen Ereignis berichten:

Eines unserer Mädchen wurde von Pateneltern gefördert, damit es das College besuchen konnte. Dort begann es in einem relativ späten Alter mit 18 Jahren und hat nun die Schule mit dem Abitur abgeschlossen. Oft ist es so, dass eine solche Schulausbildung erst begonnen werden kann, wenn die Finanzierung durch Pateneltern möglich gemacht wird, wie auch in diesem Fall.

Nun endete also die Patenschaft, was immer auch ein wenig Abschied bedeutet. Aber es begann auch gleichzeitig ein ganz neuer Lebensabschnitt. Das Sherpamädchen hat vor zwei Wochen geheiratet. Meistens werden die Ehen von den Familien in die Wege geleitet. Schön ist es, wenn sich die beiden zugetan sind, wie es in diesem Fall glücklicherweise aussieht.

Ich schrieb den Pateneltern zum Verständnis:

Vielleicht wird es für Sie ein ungewohntes Gefühl sein, dass Ihr Patenkind so schnell nach der Schule heiratet. Ich darf Ihnen aber sagen, dass es in Nepal wichtig ist, zu einem Familienverbund zu gehörten, ja, sogar überlebenswichtig. Deshalb ist es gut so. Die Schulausbildung die Ihr Patenmädchen durchlaufen hat, wird ihr immer eine feste Grundlage sein. Man sieht ihr an, wie gefestigt sie ist, und das zusammen mit dem Familienglück ist ein großer Wert. Es ist dort Tradition, dass das Mädchen in die Familie des Mannes einheiratet. Aber gerade deshalb ist es wichtig, dass die Mädchen geschult sind, dass sie denken gelernt haben und ihren Standpunkt haben. Ich sehe es an Pemas Familie, wie wichtig es ist, wenn die Frauen im Hintergrund die Dinge in den Familien managen, auch wenn sie vielleicht nicht wie bei uns ein Studium oder eine Ausbildung in unserem Sinne machen. Es ist gut, dass Sie ihr diese Schulausbildung möglich gemacht haben und nun darauf aufgebaut werden kann. Auch wenn es vielleicht in anderer Weise wie bei uns geschieht.

Ich sehe an der Zeremonie mit der Kleidung, den Hüten bzw. Fellmützen und dem Schirm über der Braut, dass es eine typische Sherpa-Hochzeit im buddhistischen Brauch ist. Ich durfte einmal bei solch einer Hochzeit dabei sein, daher erkenne ich es. Die Braut wird dort stundenlang geschmückt und gesegnet. Es ist für sie wichtig, dass sie diesen Brauch in allen Einzelheiten erfüllen um mit dem Segen der Götter diesen neuen Lebensweg zu beginnen.

Ich hoffe Sie freuen sich über diesen schönen Abschluss Ihrer Patenschaft und den schönen Neuanfang Ihres Patenkindes.

Dies schrieb ich den Pateneltern und ich möchte auch Sie ein bisschen daran teilhaben lassen an diesem schönen farbenfrohen Fest. Bilder davon lege ich Ihnen in die Anlage.

Auch dieses Jahr kann Pema wieder unseren Patenkindern ein zusätzliches Weihnachtsgeschenk dank zusätzlicher Zuwendungen geben. Da sie insgesamt mit den Kindern, die durch die Organisation ihres Bruders betreut werden, über 200 Kinder versorgt, muss sie beizeiten in der Adventszeit anfangen und es dauert auch bis Ende Januar, wo sie dann zum Schluss die Kinder in den Bergen besucht, wohin es weite Wege sind.

Es wird vielleicht länger dauern, bis uns Bilder erreichen, deshalb nutze ich jetzt die Gelegenheit, Ihnen ganz herzlich zu danken für alles was Sie auch in diesem schwierigen Jahr wieder an unseren Kindern getan haben. Ich wünsche Ihnen von Herzen Gesundheit und ein frohes, friedliches Weihnachtsfest.

Herzlichst, Gabi Nill

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